
Das professionelle Auftreten eines Mannes wird nicht allein durch Kleidung definiert, sondern durch die Summe der Details. Ungepflegte Hände oder müde Haut senden negative Signale, die Kompetenz und Sorgfalt untergraben. Dieser Guide zeigt, dass Hautpflege keine Eitelkeit ist, sondern ein strategisches Werkzeug zur Kontrolle der eigenen Wirkung. Es geht darum, die biologischen Grundlagen der Männerhaut zu verstehen und mit minimalem Aufwand maximale Frische und Souveränität auszustrahlen.
Ein perfekt sitzender Maßanzug, eine hochwertige Uhr, handgefertigte Schuhe – die Insignien des Erfolgs sind sorgfältig gewählt. Doch bei der entscheidenden Präsentation fällt der Blick des Kunden auf Ihre Hände, während Sie durch die Folien klicken: die Fingernägel sind ungleichmäßig, die Nagelhaut rissig. Plötzlich wirkt das Gesamtbild inkonsistent. Diese kleine Dissonanz wirft unbewusst eine Frage auf: Wenn diese Person die kleinen Details an sich selbst vernachlässigt, wie sorgfältig geht sie dann mit meinem Projekt um? Dies ist die brutale Realität der professionellen Wahrnehmung, in der die nonverbale Kommunikation oft lauter spricht als jedes Wort.
Viele Männer haben gelernt, Pflege als „Frauensache“ abzutun oder sie auf ein Minimum aus Deo und Duschgel zu reduzieren. Man rät Ihnen, teure Cremes zu kaufen oder komplizierte Routinen zu befolgen, was oft eher abschreckend als hilfreich wirkt. Der Kern des Problems wird dabei übersehen. Es geht nicht darum, einem Schönheitsideal zu entsprechen. Es geht um die strategische Kontrolle über das eigene Image. Die Haut ist das größte Organ und der sichtbarste Indikator für Gesundheit, Disziplin und Energie – drei zentrale Währungen im Geschäftsleben.
Aber was, wenn die wahre Lösung nicht in teuren Produkten, sondern im Verständnis der grundlegenden Mechanismen liegt? Was, wenn Sie mit wenigen, aber gezielten Handgriffen eine Wirkung erzielen können, die Ihre Professionalität unterstreicht, statt sie zu untergraben? Dieser Artikel ist kein weiterer allgemeiner Pflegeratgeber. Er ist eine strategische Anleitung für Männer, die ihre Wirkung ernst nehmen. Wir werden die biologischen Unterschiede der Männerhaut entschlüsseln, schnelle Effizienz-Hacks für den stressigen Alltag aufzeigen und Ihnen beibringen, wie Sie Inhaltsstoffe wie ein Experte bewerten, um nicht auf leere Marketingversprechen hereinzufallen.
Dieser Leitfaden ist in präzise Abschnitte gegliedert, die Ihnen Schritt für Schritt die Kontrolle über Ihr äußeres Erscheinungsbild zurückgeben. Entdecken Sie, wie Sie mit gezieltem Wissen und minimalem Zeitaufwand Ihre Souveränität sichtbar machen.
Sommaire : Die Grundlagen männlicher Pflege als strategisches Werkzeug
- Warum altert Männerhaut anders und braucht ab 30 spezielle Aufmerksamkeit?
- Wie sehen Sie in 5 Minuten frisch aus, auch nach einer kurzen Nacht?
- Nivea oder Biotherm: Lohnt sich der 4-fache Preis für Gesichtscreme wirklich?
- Der Fehler beim Rasieren, der zu ständigen Hautirritationen führt
- Wie werden Sie dunkle Augenringe vor dem wichtigen Meeting los?
- Warum sollten Sie Parabene und Silikone in Ihrer Tagescreme vermeiden?
- Warum ist DHT (Dihydrotestosteron) der Feind Ihrer Haarwurzeln?
- Wie lesen Sie eine INCI-Liste und vermeiden schädliche Chemie in Ihrer Creme?
Warum altert Männerhaut anders und braucht ab 30 spezielle Aufmerksamkeit?
Die Vorstellung, dass Hautpflege universell ist, ignoriert eine grundlegende biologische Realität: Männerhaut ist anders konstruiert. Hormonell bedingt, ist die Haut von Männern bis zu 25 Prozent dicker als die von Frauen. Sie besitzt mehr Kollagen, was sie länger straff hält, produziert aber auch deutlich mehr Talg, was sie anfälliger für Unreinheiten macht. Bis etwa zum 30. Lebensjahr scheint dieser Aufbau ein Vorteil zu sein. Doch danach beschleunigt sich der Kollagenabbau oft rapide, während die Talgproduktion hoch bleibt. Das Ergebnis: Falten graben sich tiefer ein, und die Haut verliert schneller an Spannkraft.
Diese spezifische Alterungsdynamik erfordert eine angepasste Strategie, keine Kopie weiblicher Pflegeroutinen. Ab 30 geht es nicht mehr nur um die Reinigung, sondern um präventive Instandhaltung. Das Ziel ist nicht, den Alterungsprozess zu stoppen – das ist unmöglich –, sondern ihn kontrolliert zu managen. Wirkstoffe wie Antioxidantien (z. B. Vitamin C) werden entscheidend, um die Zellen vor Umweltschäden zu schützen, die den Kollagenabbau beschleunigen. Ebenso wichtig wird ein täglicher, aber leichter Lichtschutzfaktor (LSF), da UV-Strahlung der Hauptgrund für vorzeitige Hautalterung ist. Es handelt sich um eine Investition in die zukünftige Ausstrahlung von Vitalität und Energie.

Die Struktur der Männerhaut, wie in der Makroaufnahme sichtbar, ist robuster, aber nicht unverwundbar. Die Pflege ab 30 ist daher kein Luxus, sondern eine logische Konsequenz der männlichen Biologie. Es ist der Moment, in dem eine proaktive Haltung den Unterschied zwischen kontrolliertem Altern und unkontrolliertem Verfall ausmacht. Die richtige Pflege erhält nicht nur das professionelle Erscheinungsbild, sondern stärkt auch die Hautbarriere gegen die täglichen Stressfaktoren des modernen Arbeitslebens.
Ihr Aktionsplan: Die 5-Schritte-Grundlagen-Routine
- Tägliche Reinigung: Morgens und abends das Gesicht mit einem milden Waschgel reinigen, um überschüssigen Talg und Schmutz zu entfernen.
- Feuchtigkeitsbarriere stärken: Nach jeder Reinigung eine leichte Feuchtigkeitscreme auftragen, um die Haut vor dem Austrocknen zu schützen.
- Zellerneuerung anregen: Maximal ein- bis zweimal pro Woche ein sanftes Peeling verwenden, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen und die Poren frei zu halten.
- Anti-Aging-Prävention: Eine Pflege mit Antioxidantien wie Vitamin C oder Wirkstoffen, die die Kollagenproduktion unterstützen, in die Abendroutine integrieren.
- Täglicher Schutz: Jeden Morgen einen leichten Lichtschutz (LSF 15-30) auftragen, auch an bewölkten Tagen, um UV-bedingter Hautalterung vorzubeugen.
Wie sehen Sie in 5 Minuten frisch aus, auch nach einer kurzen Nacht?
Eine kurze Nacht vor einem wichtigen Tag ist im Berufsleben eher die Regel als die Ausnahme. Das Gesicht am Morgen verrät jedoch alles: fahle Haut, geschwollene Partien und ein müder Blick untergraben die Ausstrahlung von Energie und Belastbarkeit. Der Schlüssel zur schnellen Regeneration liegt nicht in einer komplexen Routine, sondern in einem Effizienz-Toolkit, das auf physikalischen und biologischen Prinzipien basiert. Das Ziel ist, in unter fünf Minuten die Durchblutung anzukurbeln, Schwellungen zu reduzieren und die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Beginnen Sie mit einer kalten Dusche oder waschen Sie das Gesicht mit eiskaltem Wasser. Der Kälteschock verengt die Blutgefäße kurzzeitig und regt beim anschließenden Erwärmen die Mikrozirkulation massiv an. Dies transportiert Sauerstoff in die Zellen und sorgt für einen sofortigen Frische-Effekt. Verwenden Sie dabei ein mildes Reinigungsgel, um den Schweiß und Talg der Nacht zu entfernen. Danach folgt der entscheidende Schritt: Tragen Sie keine schwere Creme, sondern ein leichtes Feuchtigkeitsserum oder ein Gel auf Wasserbasis auf. Diese ziehen sofort ein, ohne einen fettigen Film zu hinterlassen, und polstern die Haut von innen auf.
Ein oft übersehener, aber extrem wirkungsvoller „Hack“ ist die Umgebungshygiene. Wie im ottonova Gesundheitsratgeber erwähnt, sammeln sich auf dem Kissenbezug über Nacht Talg, Bakterien und abgestorbene Hautzellen an – ein Cocktail, der zu Unreinheiten und einem fahlen Teint führt. Ein einfacher Wechsel des Kissenbezugs mindestens einmal pro Woche, gewaschen bei 60 Grad, kann das Hautbild signifikant verbessern. Dieses Prinzip der „passiven Pflege“ erfordert minimalen Aufwand, hat aber eine maximale Wirkung auf die morgendliche Frische. Es ist der Inbegriff einer strategischen Herangehensweise an die eigene Pflege.
Nivea oder Biotherm: Lohnt sich der 4-fache Preis für Gesichtscreme wirklich?
Der Markt für Männerpflege ist ein Minenfeld aus Preisklassen. Auf der einen Seite steht die vertraute blaue Dose von Nivea, auf der anderen Seite die eleganten Spender von Luxusmarken wie Biotherm, die oft das Vier- oder Fünffache kosten. Für den pragmatischen Mann stellt sich die Frage: Ist dieser Preisunterschied eine strategische Investition in bessere Ergebnisse oder lediglich eine Zahlung für Marketing und Markenimage? Die Antwort liegt, wie so oft, nicht im Preis, sondern in den Inhaltsstoffen und unabhängigen Testergebnissen.
Eine Untersuchung von Stiftung Warentest zu Gesichtscremes für Männer liefert hierzu aufschlussreiche Daten. Überraschenderweise ist die Wirksamkeit, insbesondere die Feuchtigkeitsanreicherung, nicht direkt an den Preis gekoppelt. Tatsächlich zeigt sich, dass neun von zwölf getesteten Produkten das Urteil „Gut“ erhielten, darunter sowohl günstige Drogerieartikel als auch teurere Marken. Dies belegt, dass eine solide Grundversorgung der Haut nicht teuer sein muss. Der Preisunterschied rechtfertigt sich oft durch andere Faktoren: eine hochwertigere Verpackung, eine angenehmere Textur, ein exklusiverer Duft oder spezielle, aber nicht immer notwendige Zusatzstoffe wie besondere Spurenelemente.
Wie die Experten von Stiftung Warentest in ihrem Test zu Gesichtscremes für Männer fragen, ist die zentrale Überlegung, ob die teils enormen Preisunterschiede gerechtfertigt sind. Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse für zwei bekannte Produkte zusammen:
| Kriterium | Nivea Men Active Energy | Biotherm Homme Aquapower |
|---|---|---|
| Preis pro 100ml | ca. 28 € | ca. 54 € |
| Gesamtnote Stiftung Warentest | Gut (2,2) | Gut |
| Feuchtigkeitsanreicherung | Sehr Gut (Note 1,5 in einer früheren Analyse) | Dynamische Feuchtigkeitspflege |
| Besonderheit | Enthält Koffein und Vitamin E | Mit Thermalplankton und Spurenelementen |
| Verpackung | Zweckmäßig (Note 1,9) | Premium-Verpackung |
Die Entscheidung zwischen Nivea und Biotherm ist also weniger eine Frage von „gut“ oder „schlecht“ als vielmehr eine Kosten-Nutzen-Analyse. Für die tägliche, solide Basispflege kann ein günstigeres Produkt absolut ausreichend sein. Der Griff zum teureren Produkt kann sich lohnen, wenn man gezielt nach spezifischen Inhaltsstoffen sucht oder das Anwendungserlebnis als Teil des täglichen Rituals besonders schätzt. Der informierte Mann trifft seine Wahl nicht basierend auf dem Preis, sondern auf der Grundlage von Fakten und persönlichen Prioritäten.
Der Fehler beim Rasieren, der zu ständigen Hautirritationen führt
Rasurbrand, eingewachsene Haare und rote Pusteln sind für viele Männer ein ständiger Begleiter. Die meisten suchen die Lösung im Austausch der Klingen, des Schaums oder des Rasierers selbst. Doch der häufigste und teuerste Fehler liegt nicht im Werkzeug, sondern im Prozess: die unzureichende Vor- und Nachbereitung der Haut. Die männliche Gesichtshaut ist durch die tägliche Rasur einer extremen Belastung ausgesetzt. Die Klinge entfernt nicht nur Barthaare, sondern auch die oberste Schicht der Hautschutzbarriere. Ohne die richtige Pflege wird diese Barriere geschwächt, was zu Feuchtigkeitsverlust und einer Überreaktion auf äußere Reize führt – die Definition von Hautirritation.
Der fundamentale Fehler ist, die Rasur als isolierten Akt zu betrachten. Sie muss in eine Pflegeroutine eingebettet sein. Eine gründliche Gesichtsreinigung *vor* der Rasur ist essenziell. Sie entfernt Talg und Schmutz, die die Klinge blockieren und zu unsauberen Schnitten führen können. Noch wichtiger ist die Nachsorge. Viele Männer greifen zu stark alkoholhaltigen Aftershaves, die die Haut zwar kurz desinfizieren, aber langfristig brutal austrocknen und die Hautbarriere weiter schädigen. Dies führt zu einem Teufelskreis aus Trockenheit und Überproduktion von Talg, was wiederum Unreinheiten fördert.

Eine strategischere Herangehensweise ist die Verwendung eines milden, alkoholfreien Gesichtswassers oder eines beruhigenden Aftershave-Balsams. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Panthenol oder Bisabolol wirken beruhigend und entzündungshemmend. Wie Experten von AESTHETICO raten, kann ein gutes Gesichtswasser das Aftershave sogar ersetzen, da es den pH-Wert der Haut reguliert und Spannungsgefühle mindert. Die Rasur wird so vom täglichen Kampf zu einem kontrollierten Pflegeritual, das die Haut stärkt, anstatt sie zu schwächen.
Wie werden Sie dunkle Augenringe vor dem wichtigen Meeting los?
Dunkle Augenringe sind mehr als nur ein ästhetisches Problem; sie sind ein starkes nonverbales Signal. Im professionellen Kontext signalisieren sie Müdigkeit, Stress oder mangelnde Vorbereitung. Unabhängig von Ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit untergräbt dieser Anblick Ihre Ausstrahlung von Souveränität und Energie. Die gute Nachricht ist, dass man diese negative Signalwirkung kurzfristig gezielt bekämpfen kann, auch wenn die Ursache – meist Schlafmangel oder genetische Veranlagung – nicht sofort behoben werden kann.
Die Haut um die Augen ist extrem dünn und hat kaum Unterhautfettgewebe. Daher scheinen die darunterliegenden Blutgefäße bei schlechter Sauerstoffversorgung oder verlangsamter Mikrozirkulation dunkel durch. Wie Biotherm Homme erklärt, deuten die Schatten oft auf eine Unterversorgung mit Sauerstoff hin. Die Sofortmaßnahme besteht darin, die Mikrozirkulation und den Lymphfluss in diesem Bereich anzukurbeln. Der einfachste Trick: Kälte. Legen Sie zwei Teelöffel für einige Minuten ins Gefrierfach und drücken Sie sie dann sanft von innen nach außen unter die Augen. Der Kälteschock verengt die Blutgefäße und reduziert Schwellungen.
Für eine nachhaltigere Wirkung empfiehlt sich die Integration einer speziellen Augencreme in die Routine. Suchen Sie nach Produkten mit Inhaltsstoffen, die die Hautstruktur stärken. Ein Schlüsselelement hierfür ist Kollagen. Wie ein Gesundheitsratgeber von ottonova hervorhebt, ist bekannt, dass das enthaltene Vitamin C die Kollagenproduktion anregen kann. Eine Augencreme mit Vitamin C oder Peptiden kann also langfristig helfen, die Haut zu festigen und die Schatten weniger sichtbar zu machen. Das Auftragen sollte sanft klopfend mit dem Ringfinger erfolgen, um die empfindliche Haut nicht zu zerren. Diese gezielte Maßnahme ist ein Paradebeispiel für die Kontrolle der eigenen Wirkung: Sie managen aktiv die Signale, die Sie aussenden.
Warum sollten Sie Parabene und Silikone in Ihrer Tagescreme vermeiden?
Die Begriffe „parabenfrei“ und „silikonfrei“ sind heute auf vielen Kosmetikprodukten zu finden, doch für viele Männer klingen sie nach Marketing-Schlagworten ohne greifbare Bedeutung. Das Verständnis dieser Inhaltsstoffe ist jedoch ein entscheidender Schritt vom passiven Konsumenten zum informierten Anwender. Es geht darum zu wissen, was man seiner Haut zuführt und welche potenziellen Nachteile damit verbunden sein können. Parabene und Silikone sind nicht per se „giftig“, aber ihre Funktionsweise und mögliche Nachteile machen eine kritische Betrachtung notwendig.
Parabene sind Konservierungsstoffe. Ihre Aufgabe ist es, das Wachstum von Bakterien und Schimmel in der Creme zu verhindern und sie haltbar zu machen. Das Problem: Einige Parabentypen stehen im Verdacht, eine hormonähnliche Wirkung zu haben und in den Hormonhaushalt des Körpers eingreifen zu können. Obwohl die Konzentrationen in Kosmetika als gering und sicher eingestuft werden, bevorzugen viele Anwender aus Vorsicht Produkte ohne diese Stoffe. Die Industrie hat reagiert und setzt oft alternative Konservierungsstoffe ein, die jedoch ebenfalls allergen sein können.
Silikone sind Kunststoffe, die in Cremes für ein sofortiges, glattes und weiches Hautgefühl sorgen. Sie füllen kleine Fältchen optisch auf und legen sich wie ein Film auf die Haut. Genau hier liegt der Nachteil: Dieser Film ist nicht atmungsaktiv. Langfristig kann er die Poren verschließen und die natürliche Hautregulation stören. Die Haut wird „faul“, ihre eigene Fähigkeit zur Feuchtigkeitsbindung kann nachlassen. Das glatte Gefühl ist also oft nur ein kurzfristiger, kosmetischer Effekt ohne echten pflegenden Langzeitnutzen. Wer auf eine nachhaltige Verbesserung der Hautstruktur setzt, sollte auf Produkte setzen, die mit natürlichen Ölen und Fetten arbeiten.
Warum ist DHT (Dihydrotestosteron) der Feind Ihrer Haarwurzeln?
Für viele Männer ist dünner werdendes Haar oder die Entwicklung von Geheimratsecken ein sensibles Thema. Oft wird es als unabwendbares Schicksal hingenommen. Doch hinter dem erblich bedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie) steckt ein klar definierter biologischer Prozess, in dessen Zentrum ein Hormon steht: Dihydrotestosteron, kurz DHT. Das Verständnis dieses Mechanismus ist der erste Schritt, um den Prozess zu managen, anstatt ihm passiv ausgeliefert zu sein.
DHT ist ein hochpotentes Androgen, das im Körper aus Testosteron gebildet wird. Während Testosteron für die Entwicklung männlicher Merkmale wie Bartwuchs und eine tiefere Stimme verantwortlich ist, hat DHT eine paradoxe Wirkung auf die Kopfhaare. Bei Männern mit einer genetischen Veranlagung reagieren die Haarfollikel auf der Kopfoberseite überempfindlich auf DHT. Das Hormon dockt an den Rezeptoren der Follikel an und löst eine Miniaturisierung aus: Der Wachstumszyklus des Haares wird verkürzt, die Haare werden dünner und feiner, bis der Follikel schließlich die Produktion ganz einstellt.
Interessanterweise ist der Testosteronspiegel selbst nicht das Problem. Laut dem NIVEA Hautpflege-Guide ist das männliche Hormon Testosteron für dichtere Haarfollikel am Körper und eine höhere Talgproduktion verantwortlich, was laut AESTHETICO auch erklärt, warum mehr männliche Teenager von Akne betroffen sind. Das Problem beim Haarausfall ist die genetisch bedingte Empfindlichkeit der Kopfhaar-Follikel gegenüber dem DHT-Abbauprodukt. Aus diesem Grund können Männer einen dichten Bart (stimuliert durch Testosteron) und gleichzeitig Haarausfall auf dem Kopf (verursacht durch DHT-Empfindlichkeit) haben. Die Kenntnis dieses Prozesses ermöglicht es, gezielt nach Lösungen zu suchen, die entweder die Umwandlung von Testosteron zu DHT hemmen oder die Follikel vor dessen Wirkung schützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Haut von Männern ist dicker und altert anders; ab 30 ist präventive Pflege statt reaktiver Reparatur entscheidend.
- Eine teure Creme ist nicht automatisch besser. Unabhängige Tests zeigen, dass auch günstige Produkte oft eine sehr gute Leistung bieten.
- Die größten Pflegefehler sind prozessbedingt (falsche Rasurvorbereitung, unhygienische Routinen), nicht produktbedingt.
Wie lesen Sie eine INCI-Liste und vermeiden schädliche Chemie in Ihrer Creme?
Die Fähigkeit, eine INCI-Liste zu entschlüsseln, ist die ultimative Stufe der Wirkungs-Kontrolle in der Hautpflege. INCI steht für „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“ und ist die gesetzlich vorgeschriebene, standardisierte Angabe aller Inhaltsstoffe eines Kosmetikprodukts. Sie zu ignorieren bedeutet, sich blind auf Marketingversprechen zu verlassen. Sie zu verstehen bedeutet, die wahre Zusammensetzung und den potenziellen Nutzen – oder Schaden – eines Produkts selbst bewerten zu können.
Die Grundregel der INCI-Liste ist einfach: Die Inhaltsstoffe sind in absteigender Reihenfolge ihrer Konzentration aufgelistet. Die ersten fünf bis sieben Zutaten machen meist den Großteil des Produkts aus. Steht „Aqua“ (Wasser) an erster Stelle, was bei den meisten Cremes der Fall ist, wissen Sie, dass dies der Hauptbestandteil ist. Teure Wirkstoffe, die auf der Vorderseite beworben werden, finden sich oft erst am Ende der Liste, was auf eine sehr geringe Konzentration hindeutet. Ein weiterer wichtiger Punkt: Inhaltsstoffe mit einer Konzentration von unter 1% können in beliebiger Reihenfolge am Ende aufgeführt werden.
Für den pragmatischen Anwender geht es nicht darum, jede einzelne chemische Verbindung zu kennen. Es geht darum, eine „Rote-Flaggen-Liste“ im Kopf zu haben und gezielt nach problematischen Stoffen zu suchen. Dazu gehören beispielsweise bestimmte UV-Filter wie Octocrylene, die in der Kritik stehen, allergisierende Duftstoffe oder Konservierungsstoffe wie Methylisothiazolinon (MI). Auch der Duftstoff Lilial, der im Verdacht steht, fortpflanzungsschädigend zu wirken, ist ein solcher kritischer Inhaltsstoff, auf den man achten sollte. Die Kenntnis dieser wenigen Begriffe verwandelt einen schnellen Blick auf die Rückseite eines Produkts in einen effektiven Qualitätscheck.
Indem Sie lernen, diese Details zu meistern – von der Biologie Ihrer Haut bis zur Zusammensetzung Ihrer Produkte –, erlangen Sie eine Form der Kontrolle, die weit über das Badezimmer hinausreicht. Sie demonstrieren Sorgfalt, Wissen und ein strategisches Denken, das in jedem Aspekt des professionellen Lebens den entscheidenden Unterschied macht.
Fragen und Antworten zur Männerpflege
Welche Alternativen gibt es zu Parabenen?
Eine häufig genutzte Alternative zu Parabenen war der Konservierungsstoff Methylisothiazolinon (MI). Allerdings hat dieser Stoff ein hohes Potenzial, Allergien auszulösen, weshalb viele Hersteller wie Beiersdorf (Nivea) mittlerweile auch darauf verzichten und andere Konservierungssysteme einsetzen.
Wie erkenne ich bedenkliche Inhaltsstoffe auf der INCI-Liste?
Achten Sie auf Namen wie „Octocrylene“ (ein umstrittener UV-Filter), Duftstoffe, die Allergien auslösen können (oft als „Parfum“ mit spezifischen Allergenen wie Linalool, Limonene am Ende der Liste), und insbesondere auf den Stoff „Butylphenyl Methylpropional“, auch bekannt als Lilial, der als fortpflanzungsschädigend eingestuft wird und in der EU in neuen Produkten verboten ist.